Eigenschaft Beschreibung
Tuniertanz Seit 1932 gehört der Tanz offiziell zu den Turniertänzen.
Welttanzprogramm 1963 erfolgte die Aufnahme ins Welttanzprogramm
Musik 3/4-Takt, das Tempo liegt heute bei ca. 58 – 60 Takten pro Minute.
typische Instrumentierung: großes Orchester, viele Streicher
Charakter des Tanzes: schwingende, genussvolle aber kontrollierte Eleganz auf großer Bahn.
   

Der Wiener Walzer

Der Wiener Walzer hat unter den heutigen Turniertänzen sicher die frühesten Wurzeln, wobei der Wiener Walzer, wie er heute getanzt wird, mit dem Walzer der alten Tage sicher nicht viel gemeinsam hat. Auch das Tempo der Musik hat sich gewandelt, um verändertem Tanzstil Rechnung zu tragen.

Geschichte

Der Walzer hat eine Jahrhunderte-lange Tradition. Das einfache Volk traf sich gerne ausgelassen unterm Maibaum z.B. zum Ländler oder Walzer. Gleichzeitig war der Langsame Walzer aber in gehobenen Kreisen wegen der körperlichen Nähe der Tänzer verpönt.

Durch Komponisten wie Johann Strauß (Vater und Sohn) wurde der Walzer damals jedoch auch für die Aristokratie und das gut situierte Bürgertum standesgemäß und en vogue.

Der Langsame Walzer fand jedoch nicht überall gleich Anklang: am preußischen Hof z.B. wurde der Walzer 1794 verboten, feierte jedoch 20 Jahre später auf dem Wiener Kongress Triumphe, wodurch er seinen Siegeszug weiter fortsetzen konnte und sich auch neben den 100 Jahre später aus Übersee hinzukommenden, neuen Musikstilen und Mode-Gesellschafts-Tänzen behaupten konnte.

Selbst in nationalsozialistischer Zeit wagte man es in Deutschland nicht, den Wiener Walzer gesellschaftlich zu bannen, obwohl viele der Walzerkomponisten jüdischer Abstammung waren.

Man wählte den Weg, Johann Strauss zu "entjuden", was den gesellschaftlichen Fortbestand der Walzermusik – und des Walzertanzens – ermöglichte. Seit 1932 wurde Wiener Walzer ins Turnierprogramm der Tänzer aufgenommen.

Der Charakter des Wiener Walzers ist ein schwebendes Schwingen auf großer Bahn mit einer souveräne Paarhaltung.

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