Eigenschaft Beschreibung
Tuniertanz Mitte der 1920er Jahre löst der Slow Waltz den Bosten als Turniertanz ab.
Welttanzprogramm 1963 erfolgte die Aufnahme ins Welttanzprogramm.
Musik  3/4-Takt, das Tempo liegt heute bei ca. 28 - 30 Takten pro Minute.
Typische Instrumentierung: häufig viele Streicher, großes Orchester, Klavier mit Streichern, Harfe mit Streichern, jedenfalls sehr weiche Klangfarben Instrumentierung.
Charakter des Tanzes: Perfekte Harmonie beim gemeinsamen Schwingen und Schweben, einfach bezaubernd schön.
   

Langsamer Walzer (auch Slow Waltz oder English Waltz)

Urvater des langsamen Walzers dürfte der Wiener Walzer sein, aus dem er sich wie schon der Boston vor ihm entwickelt hat. Der Boston entstand Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts in den USA, wo er aufgrund des vielfältigeren Figurenmaterials, das auf deutlich verlangsamte Walzermusik getanzt wurde, bald recht beliebt war.

Charakteristisch für den Bosten waren wohl die linearen Bewegungen mit teilweise extrem starkem Absenken des Tanzpaares (Kniebeuge) und das Tanzen von „Runsteps“ in verschiedenen Variationen. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Bosten dann international und somit auch in Europa bekannt. (siehe auch www.zachmeier.de/blog/der-boston-ein-zoger-walzer/)

Der Slow Waltz

Mehr oder weniger unabhängig vom Bosten entwickelte sich aus dem recht schnellen Wiener Walzer Anfang des 20. Jahrhunderts in England (einer der frühen Hochburgen des Gesellschaftstanzes) der Slow Waltz, der – wie der Name schon klar sagt – auf deutlich langsamere Walzermusik getanzt wurde. Ob die langsame Walzermusik des Bostons hier Inspiration war, ist nicht bekannt.

Jedenfalls ermöglichte ein geringeres Musiktempo eine weit größere Vielfalt an Tanzvariationen als es der Wiener Walzer konnte, wobei im Gegensatz zum Boston hier raumgreifende Drehungen vom Wiener Walzer übernommen wurden.

Die junge Tänzer-Generation, die vom traditionell eher Variations-armen Wiener Walzer vielleicht ein wenig gelangweilt nach neuen Wegen der Gestaltung und Entfaltung suchte, war begeistert von den sich hier eröffnenden Möglichkeiten und eine Vielzahl von Figuren entwickelten sich im Slow Waltz.

Um 1920 herum soll die Geburtsstunde des Langsamen Walzers liegen.

Auf der „Great Conference“ der britischen Tanzlehrer von 1929 wird für den Slow Waltz, ebenso wie für den Tango, Slow Fox und Quickstep, ein fester Standard festgelegt.

Der Langsame Walzer wird oft als der „Tanz des Herzens“ bezeichnet.

Das mag zum einen sicherlich an der langsamen, romantischen Musik liegen, zum anderen aber sicher auch daran, dass es ein sehr „Herz anrührender“, gefühlvoller Tanz ist. Die Tänzer schwingen genussvoll schwebend im Einklang zum langsamen Pendelschwung der Musik in weiten Bögen und raumgreifenden Schleifen durch den Raum. Das Tanzpaar entfaltet sich dabei in größtmöglicher Tanzhaltung und bewegt sich im ruhigen Atem der Musik in genussvoller Harmonie.

Bildlich ausgedrückt: der Langsame Walzer ist mit seiner positiven, ruhigen, ausgeglichenen Grundstimmung wie ein Ganzkörper-Wellnessprogramm für den Tänzer.

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